Generalversammlung 2013Text und Foto G.Epp
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107. GV Urner Jägerverein Turnhalle Gurtnellen

Bruno Planzer übernimmt das Jägerkommando

Gurtnellen war im vergangenen Wochenende Hochburg der Urner Jägerfamilie. Wahlen standen im Mittelpunkt, das Präsidium wechselt von Walter Baumann zu Bruno Planzer, Bürglen. Nach grosser Opposition in Sachen neues Gämsbejagungskonzept beschloss die Versammlung die Zusammenarbeit mit der Petitionsgruppe.

Im Bild der Wechsel im Präsidium des Urner Jägervereins. Links der neue Präsident Bruno Planzer und rechts der abtretende Präsident und frisch gebackene Ehrenmitglied Walter Baumann.

Walter Baumann, der Präsident des Urner Jägervereins freute sich,  262 Jägerinnen, Jäger und Gäste zur 107. Generalversammlung in der Turnhalle Gurtnellen  begrüssen zu können. Unter Klängen der Jagdhornbläsergruppe Bärgarvä hiess man zahlreiche Gäste und Freunde, unter ihnen Sicherheitsdirektor Beat Arnold, Hanspeter Egli, Präsident von JagdSchweiz und Gemeindepräsident Karl Walker speziell willkommen. Letztgenannter präsentierte mit sympathischen Worten die Besonderheiten von Gurtnellen und als Chefkoch war er zugleich verantwortlich für ein feines Nachtessen für die Jägerfamilie. Die im Vereinsmagazin „Dr Urner Jeger“ schriftlich abgefassten Jahresberichte des Präsidenten, der Schiesskommission und der Hegekommission fanden ohne Wortmeldungen Zustimmung. Mit dem Musikstück „letzter Gruss“ gedachten die Versammelten 13 verstorbenen Vereinsmitgliedern, unter ihnen auch Ehrenmitglied und Alt-Präsident Heinz Merenda. Nach Ansicht des Präsidenten Walter Baumann, war man im Grossen und Ganzen mit der Jagdstrecke 2012 zufrieden. In Sachen „Luchs“ wünscht sich der abtretende Präsident aber dringend regulierende Massnahmen vom Kanton. Details über die Abschussstatistiken vermittelte Jagdverwalter Josef Walker. Die Jagdstrecke 2012 umfasst 600 Gämsen (-3%), 174 Hirsche (-19%), 258 Rehe (+2%), 36 Steinwild, 37 Schneehühner (-25%), 59 Schneehasen (-37%), 419 Füchse (+49%), 53 Dachse (+36%) und 292 Murmeltiere (-10%). Mit der erfreulichen Zahl von 14  Neumitgliedern, unter ihnen die neue Standel-Wirtin Astrid Epp, konnten die Abgänge durch Austritte oder Todesfälle erstmals seit vielen Jahren nicht mehr kompensiert werden. Der Urner Jägerverein zählt neu 719 (-16) Jägerinnen und Jäger, bleibt aber nach wie vor einer der grössten Urner Vereine. Gesund präsentiert sich die Finanzlage des Vereins, obwohl Kassier André Planzer eine Vermögensverminderung von 32‘896 Franken präsentierte. Das negative Ergebnis kam in erster Linie zustande, weil ein Darlehen von der Vereinskasse an die Schiesskommission von 50‘000 Franken aufgelöst wurde. Die Jagdschiessanlage Standel schloss mit einem Gewinn von 3‘042 Franken und in der Hegekommission musste ein kleiner Rückschlag von 410 Franken bekannt gegeben werden. Als Gegenleistung wurden hier unter der Regie von Hegepräsident Peter Indergand unglaubliche 2‘270 Arbeitsstunden für Wald und Wildtiere geleistet.

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Wahlen

Die Wahlgeschäfte waren gut vorbereitet und einmal mehr zeigte sich, dass der Urner Jägerverein nach wie vor problemlos neue Kräfte rekrutieren kann. Der bisherige Vizepräsident Bruno Planzer, Bürglen wurde einstimmig als neuer Präsident der Urner Jäger bestimmt. Mit den neuen Vorstandsmitgliedern Edy Epp, Silenen, Philipp Lussmann, Altdorf und Andreas Gnos, Erstfeld konnten die Abgänge Walter Baumann, Stefan Tresch und Paul Herger kompensiert werden. Wechsel gab es auch in der Schiesskommission, hier übernimmt Max Baumann das Präsidium von Adrian Planzer. Mit den neuen Mitgliedern Kilian Lagnaz, Schattdorf, Michael Zberg, Schattdorf, Oswald Lussmann, Spiringen, Thomas Tresch, Bristen und Peter Tresch, Altdorf konnten auch hier die Abgänge von Hanspeter Dänzer, Flavio Merenda und Claudio Arnold ersetzt werden. In der Hegekommission konnten ebenfalls zwei neue Mitglieder geworben werden, es sind dies Hanspeter Gisler, Unterschächen und Ricardo Russi, Hospental, zurückgetreten ist hier Patrick Gisler. Alle anderen Vorstands- und Kommissionsmitglieder wurden in ihren Funktionen bestätigt.


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Ja zu neuen Statuten und Petitionsgruppe „Gämskonzept“

Die überarbeiteten Statuten waren auf der Homepage des Urner Jägervereins (www.urnerjaegerverein.ch) seit einiger Zeit zur Einsicht aufgeschaltet. Die wichtigste Änderung betrifft die Freimitgliedschaft. Künftig wird man im Urner Jägerverein erst mit 45 Jahren Mitgliedschaft Freimitglied und nicht bereits mit 25 Jahren. Die neuen Freimitglieder werden neu von der Entrichtung eines Jahresbeitrages befreit. Aus der Versammlung wurde die Anregung entgegen genommen, mit dem wichtigen Eckpfeiler Trophäenschau eine Vertragslösung auszuarbeiten, entgegen genommen. Die neuen Statuten wurden genehmigt und in Kraft gesetzt. Ein eindeutiges Ja gab es zum Antrag Kurt Waser, Altdorf. Der Antrag „Jagdpatentbeschränkung für ausserkantonale Jäger mit Gegenrecht“ wurde auch vom Vorstand unterstützt und wird nun an die Jagdkommission weitergeleitet. Ein klares Ja gab es auch zum Antrag der Petitionsgruppe „Gämskonzept“. Nach der Infoveranstaltung vom 20. November vergangenen Jahres im DAG-Saal konnten die Jägerinnen und Jäger mit einem Fragebogen schriftlich Stellung nehmen zu den vorgesehenen Massnahmen, die eine Arbeitsgruppe erarbeitet hat. Gemäss Jagdverwalter Josef Walker gab es klare Voten: - von 408 ausgefüllten Stellungnahmen sprachen sich 78 % der Jäger gegen die Abschaffung des Markenaustausches, 87 % gegen die Vorzeigepflicht und 84 % gegen das neue Bejagungsmodell (Anpassungen Hornmass: Böcke keines, Geissen ab 3 Jahre keines, Jahrtiere > 13 cm (Geiss) respektive 14 cm (Bock) geschützt) aus. Interessanterweise sagten nur die Urschner Jäger Ja zum Markentauschverbot und zur Vorzeigepflicht. Nun lautete der Antrag des Vorstandes: „der Urner Jägerverein soll, zusammen mit der gegründeten Petitionsgruppe Gämskonzept, ein eigenes Konzept erarbeiten, das einerseits die Bedürfnisse der Urner Jagd berücksichtigt, andererseits aber auch die Einflüsse und berechtigten Anliegen aus der Umwelt des Gämswildes (Wald, Grossraubtierre, Alpwirtschaft etc.) nicht aus den Augen verliert. Ziel des Konzepts soll es sein, den Gämsbestand in den kommenden Jahren zu stabilisieren und allenfalls zu erhöhen, damit auch künftig eine nachhaltige Bejagung möglich ist.“  Das erarbeitete Konzept soll in einer breiten Vernehmlassung an alle Jägerkreise geschickt werden, danach überarbeitet und schliesslich an der GV 2014 verabschiedet werden.
Nach klarem Ja zum Antrag des Vorstandes wird die bisherige Arbeitsgruppe mindestens vorläufig entlastet und das Gämsbejagungskonzept verschiebt sich mindestens um 1 Jahre.



Sicherheitsdirektor Beat Arnold hofft, dass die neue Arbeitsgruppe Gämsbejagungskonzept mit Vorstand Urner Jägerverein und Petitionsgruppe  auch Anliegen von Kanton und Bund einfliessen lässt.

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Ehrung von Kari Lüönd – Ehrenmitgliedschaft für Walter Baumann

Mit grossem Dank und kleinen Geschenken wurden die abtretenden Vorstandsmitglieder Stefan Tresch, Paul Herger, die Schiesskommissionsmitglieder Hanspeter Dänzer, Flavio Merenda und Claudio Arnold, sowie Hegekommissionsmitglied Patrick Gisler verabschiedet. Mit speziellem Dank und Geschenk verabschiedete die Jägerfamilie Lisbeth und Sepp Zgraggen, das abgetretene Wirtepaar der Jagdschiessanlage Standel. Seit der Eröffnung der neuen Jagdschiessanlage im Jahre 2006 führten sie das Jägerstübli mit viel Herzblut in familiärer Art. Für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit konnten 12 Jäger mit der Übergabe des Vereinsabzeichens in die Reihen der Freimitglieder aufgenommen werden. Es sind dies Christian Arnold, Bürglen, Karl Baumann, Silenen, Daniel Epp, Attinghausen, Walter Gisler, Altdorf, Beat Gnos, Laax, Josef Herger, Spiringen, Tobias Imhof, Spiringen, Paul Loretz Bristen, Beat Schmid, Hospental, Erwin Tresch, Erstfeld, Walter Tresch, Bristen und Lorenz Zurfluh, Altdorf. Dem neu gewählten Präsidenten Bruno Planzer war es vorbehalten, die Verdienste des abtretenden Jägerchefs zu würdigen. Walter Baumann war 12 Jahre im Vorstand tätig, die letzten vier Jahre als Präsident. Als Baukommissionspräsident der Jagdschiessanlage Standel Wassen und als langjähriger Redaktor des Vereinsmagazins "Dr Urner Jeger" leistete er ausgezeichnete Arbeit. Mit grossem Applaus beförderten die Urner Jäger den abtretenden Präsidenten zum Ehrenmitglied. Die Ehrung von Kari Lüönd bezeichnete Walter Baumann als Höhepunkt der Versammlung. Kari Lüönd wuchs in Flüelen auf, um nach dem Kollegibesuch als Journalist und Publizist die Welt zu erobern. Als Chefredaktor grosser Schweizer Tageszeitungen wurde er im Jahre 2007 mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet. Als Buchautor „Den Jägern auf der Spur“, als leidenschaftlicher Wildschweinjäger und als langjähriger Chefredaktor der Jägerzeitschrift „Jagd & Natur“ verfasste er unzählige Texte rund um die Jagd. Bei der nichtjagenden Bevölkerung weckte er immer wieder das Verständnis für die Jagd. Noch heute kommentiert der 68 jährige Kari Lüönd regelmässig in der Urner Zeitung heikle Themen. Für die grosse Öffentlichkeitsarbeit zu Gunsten der Jagd ehrte man ihn mit einem Holzschnitt von Jagdkollege Oswald Schmid und mit dem Jubiläumsbuch 100 Jahre Urner Jägerverein. Kari Lüönd freute sich über die sympathische Ehrung meinte aber kurz und trocken: „es ist Keiner ist so schlecht wie sein Ruf und Keiner so gut wie sein Nachruf“

Mit grossem Dank würdigte der abtretende Präsident Walter Baumann (links) das journalistische Schaffen von Kari Lüönd.

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Grosses Lob für Hegearbeit

Hanspeter Egli überbrachte die Grussworte des Dachverbandes JagdSchweiz. Unter anderem lobte er die grossartige Hegearbeit der Urner Jäger und animierte, am Hegepreis- Wettbewerb von JagdSchweiz mitzumachen und das beste Projekt einzureichen. Im neuen Vereinsjahr sind Hegetage in Inschi, Spiringen, Erstfeld, Bürglen, Isenthal,Wassen, Bristen Attinghausen, Schattdorf und Andermatt vorgesehen.
Im obligaten Schlusswort begrüsste Beat Arnold, Sicherheitsdirektor und oberste Jagdherr das Ja zur Zusammenarbeit zwischen Petitionsgruppe und Urner Jägerverein. Er meinte unter anderem: „Nach klarem Ergebnis in der Umfrage ist wohl mindestens die Vorzeigepflicht vom Tisch.“ Er mahnte aber in der Entscheidungsfindung für ein neues Gämsbejagungskonzept nicht nur Wünsche der Jäger, sondern auch Vorgaben von Kanton und Bund einfliessen zu lassen. Das klare Ziel bleibt,den Gämsbestand in den kommenden Jahren zu stabilisieren und allenfalls zu erhöhen. Hanspeter Schuler, der neue OK-Präsident der Trophäenschau forderte die Jäger auf, die Trophäen wieder vermehrt zur Verfügung zu stellen, denn ohne Trophäen kann keine Trophäenschau über die Bühne gehen. Die Vereinskasse hat auch dieses Jahr mit 5'000 Franken Reingewinn vom beliebten Anlass profitiert. Die diesjährige Hochwildjagd geht am 9.- 21. September und die Rehjagd vom 14. – 23. Oktober über die Bühne. Die nächste Generalversammlung des Urner Jägervereins organisieren die Andermatter Jäger.

Die Grüsse von JagdSchweiz überbrachte Präsident Hanspeter Egli persönlich.

Reduktionsabschuss Steinwild
Über die Zuteilung Reduktionsabschuss Steinwild orientierte Jagdverwalter Josef Walker. Seit 1995 sind in den verschiedenen Kolonien 416 Tiere (207 Böcke/209 Geissen) eliminiert worden. Der Druck auf die Reduktionsabschüsse ist endgültig vorbei, 3 Böcke und 5 Geissen konnten mangels Anmeldungen nicht vergeben werden. In Zukunft überlegt man sich, auch Jäger zur Steinbockjagd zuzulassen, die bereits Geiss und Bock geschossen haben. Vorgesehen war, 20 Böcke und 20 Geissen zu reduzieren. Zum Abschuss zugeteilt konnten effektiv nur 15 Geissen und 17 Böcke. Das Durchschnittsalter der Bockjäger beträgt 60 Jahre, das der Geissjäger genau 50 Jahre. Der älteste Steinbockjäger ist 87-jährig (Otto Schuler, Bürglen). Folgenden Jägern konnte ein Steingeissabschuss zugeteilt werden: Martin Diehl, Seelisberg; Hanspeter Schuler, Erstfeld; Jost Gisler, Seedorf; Franz Lussmann, Bristen; Claudia Schnellmann, Seedorf; Philipp Lussmann, Altdorf; Armin Zgraggen, Haldi; Iwan Imholz, Unterschächen; Alois Tresch, Wassen; Josef Indergand, Gurtnellen; Josef Gehrig, Gurtnellen; Christian Zobrist, Altdorf; Josef Hürlimann, Altdorf; Peter Epp, Intschi; Bernd Zieri, Beckenried.
Steinbockabschüsse wurden folgenden Jägern zugeteilt: Kurt Frei, Erstfeld; Hans Stadler, Attinghausen; Pius Jauch, Bristen; Erich Planzer, Schattdorf; Karl Arnold, Haldi; Otto Schuler, Bürglen; Stefan Gamma, Göschenen; Patrick Huber, Gurtnellen; Walter Walker, Wassen; Anton Gisler, Attinghausen; Walter Zurfluh, Isenthal; Beat Gnos, Laax; Heinz Herger, Attinghausen; Erwin Simmen, Hospental; Xaver Kempf, Seedorf; Alois Infanger, Isenthal und Alois Herger, Wassen. Die Steinwildjagd beginnt am 2. September und endet am 31. Oktober.

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Nur 5 von 12 neu ernannten Freimitgliedern waren anwesend. Im Bild von links Karl Baumann, Vereinspräsident Walter Baumann, Beat Gnos, Erwin Tresch, Paul Loretz, und Josef Herger.

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Mit speziellem Geschenk wurde das abtretende Wirtepaar Lisbeth und Josef Zgraggen verabschiedet. Im Bild von links Walter Baumann,
Lisbeth und Josef Zgraggen

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