Generalversammlung 2014Text und Foto G.Epp
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108. GV Urner Jägerverein Bodenschulhaus Andermatt

Neues Gemsbejagungskonzept nimmt erste Hürde

In der herrlich geschmückten Aula Bodenschulhaus Andermatt tagte die Urner Jägerfamilie am vergangenen Freitag.

Bruno Planzer, der neue Präsident des Urner Jägervereins freute sich,  199 Jägerinnen, Jäger und Gäste zur 108. Generalversammlung in der Aula Bodenschulhaus Andermatt  begrüssen zu können. Unter Klängen der Jagdhornbläsergruppe Bärgarvä hiess man Sicherheitsdirektor Beat Arnold, Gemeindepräsident Roger Nager und Peter Zenklusen, Vorstandsmitglied von Jagd Schweiz besonders herzlich willkommen. Roger Nager, der erste vollamtliche Urner Gemeindepräsident nutzte die Gelegenheit, Andermatt und seine vielfältigen Angebote zu präsentieren. Die im Vereinsmagazin „Dr Urner Jeger“ schriftlich abgefassten Jahresberichte des Präsidenten, der Schiesskommission und der Hegekommission fanden ohne Wortmeldungen Zustimmung. In besinnlichem Memento gedachte die Jägerfamilie 11 verstorbenen Vereinsmitgliedern, unter ihnen Vorstandsmitglied Beat Zurfluh und Rechnungsrevisor Christian Arnold. Details über die Abschussstatistiken vermittelte Jagdverwalter Josef Walker. Die Jagdstrecke 2013 umfasst 185 Hirsche (+ 6%), 497 Gämsen (-17%), 267 Rehe (+3%),  27 Steinwild (-25%), 267 Murmeltiere (-9%), 14 Schneehühner (-62%), 36 Schneehasen (-39%), 305 Füchse (-27%) und 30 Dachse (-43%). Mit 10  Neumitgliedern und 19 Abgänge durch Austritte oder Todesfälle zählt der Urner Jägerverein neu 710 (-9) Jägerinnen und Jäger, bleibt aber nach wie vor einer der grössten Urner Vereine.

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Wahlen / Finanzen/ Jahresbeiträge

Vom langjährigen Fähnrich Max Renngli musste die Demission akzeptiert werden, leider konnte bis zur GV keine Ersatzlösung gefunden werden. Max Renggli blickte zurück auf das ehrenvolle Amt. In den vergangenen 7 Jahren erlebte er viel Erfreuliches, aber auch bewegende Momente am Grabe verstorbener Jagdkameraden. An Stelle des verstorbenen Vorstandsmitgliedes Beat Zurfluh nimmt Oliver Gisler, Altdorf Einsitz und alt Präsident Bruno Infanger wird als neuer Rechnungsrevisor bestimmt. Weil der Dachverband Jagd Schweiz eine Beitragserhöhung um 5 Franken vorsieht und alle drei Rechnungen des Urner Jägervereins negativ abschlossen, beantragte der Vorstand eine Beitragserhöhung von 10 Franken. Ohne Wortmeldungen wurde die Erhöhung angenommen, der Jahresbeitrag für Aktivmitglieder beträgt neu 50 Franken, für Freimitglieder 35 Franken. Die Vereinsrechnung schloss mit einem Rückschlag von 477 Franken, die Rechnung der Schiesskommission mit Mehrausgaben von 12‘053 Franken und das Vermögen der Hegekommission verminderte sich um 335 Franken.

Mit grossem Dank verabschiedet Präsident Bruno Planzer den langjährigen Fähnrich Max Renggli.

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Neues Gämsbejagungskonzept

Anlässlich der GV 2013 in Gurtnellen hat die Versammlung dem Vorstand die Aufgabe erteilt, mit der Arbeitsgruppe Gemsbejagung ein Konzept zu erarbeiten, das dem schwachen Gemsbestand und der freien Urner Jagd Rechnung trägt. Die Arbeitsgruppe diskutierte das heikle Thema im Detail und mit einem Fragebogen konnte jedes Mitglied Stellung nehmen. In einer Informationsveranstaltung vom 15. Januar im Pfarreizentrum Erstfeld wurden die Ergebnisse veröffentlicht und nochmals ausdiskutiert. Nun präsentierte Gnos Res fundierte, interessante und sachliche Details, die zum Vorschlag an die Jagdkommission beigetragen haben. Im vergangenen Jahr erlegten total 563 Hochwildjäger insgesamt noch 497 Gämsen, oder 0,8 Gämse pro Jäger. 189 Jäger oder jeder dritte Jäger ging leer aus und nur 87 Jäger (15%) hatten das Glück, 2 Gämsen zu erlegen. Die Arbeitsgruppe ist sich einig, dass der Luchs ein Hauptgrund für den massiven Rückgang verantwortlich ist. Ein ausgewachsener Luchs reisst durchschnittlich 60 Tiere im Jahr, wenn man dies umrechnet ergibt dies genau so viel Gämsen wie 75 Urner Jäger (75 x 0,8) auf der Hochwildjagd aktuell erlegen. Zu diesem Thema äusserte sich Landrat Max Baumann vehement und meinte: „leider hat der Regierungsrat und die Jagdverwaltung in Sachen Luchs die Hausaufgaben nicht gemacht. Der Handlungsbedarf ist dringend, man kann hier nicht zu warten, bis in Bern etwas passiert.“ Die Arbeitsgruppe Gemsbejagung beantragt zu handen der Regierung und Jagdverwaltung ein Konzept mit zwei Abschussvarianten. Variante 1 ist eine Anpassung der heutigen Variante. Bei Bock und Geiss bleibt das Krickelmass gleich (>20 cm/>18 cm), bei den Jahrtieren wird es auf 12 cm gesenkt. Neu soll es nur noch möglich sein, pro Patent ein männliches und ein weibliches Tier zu erlegen. Ebenso soll nicht mehr als ein Jahrtier erlegt werden können. Die Variante 2 beinhaltet eine gewisse Abkehr vom altbekannten Krickelmass hin zu einer Bejagung nach Alter. Der Bock wäre nach dieser Variante ab 2 ½ -jährig jagdbar. Der Schutz der Geiss würde mit einem Anheben des Krickelmasses auf 19 cm gewährleistet, die Jahrtiere würden auch bei dieser Variante mit einer Senkung auf 12 cm Krickelmass besser geschützt.  Zwischen diesen beiden Varianten gab es nochmals einige Pro- und Kontra – Diskussionen, allgemein spürte man aber eine grosse Akzeptanz des vorgeschlagenen Konzepts. Die Abstimmung ergab auch ein klares Ergebnis und ein grossmehrheitlich Ja zum vorgeschlagenen Zweierkontingent. Ein Antrag von Joe Hürlimann hatte keine Chance, er beantragte Variante 2 aber nur mit Einerkontingent befristet auf 3 Jahre.

Das von der Arbeitsgruppe Gemsbejagung vorgeschlagene Konzept erläuterte Res Gnos im Detail.

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Hegetätigkeit / Rehkitzrettung

Über die Hegetätigkeit und Rekitzrettung referierte Wildhüter Peter Indergand. Er forderte die Jägerschaft auf, wieder vermehrt an den vorgesehenen Hegetagen teilzunehmen. Im vergangenen Jahr leisteten Jäger, Hegeobmänner und Freiwillige in Zusammenarbeit mit der Wildhut insgesamt 1‘650 Arbeitsstunden in 10 Bürgergemeinden zugunsten der Hege. Er gratulierte der Silener-Bristner-Jagdgruppe „Dirräwald“, sie gewannen mit dem Hegeprojekt „Hünizug“ den Publikumspreis von Jagd Schweiz. Die Reh-Fallwildzahlen waren im vergangenen Jahr mit 143 Stück erschreckend hoch.  Das schlechte Wetter im Frühjahr verhinderte lange Zeit die Heuernte, als es dann endlich besseres Wetter gab, war es für die Wildhut unmöglich überall Suchaktionen und Verblendungen zu organisieren. Etliche Rehkitze erlagen in den ersten drei bis vier Tagen dem Mähtod. Um Rehkitzen vom qualvollen Mähtod zu bewahren vermittelte Peter Indergand wertvolle Typs an die Jägerschaft.

Hegetage 2014!

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Grussworte /Ehrungen

Für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft konnten 4 Mitglieder das Vereinsabzeichen entgegennehmen. Es sind dies Hans Huber, Leuggelbach, Hans Muoser, Schattdorf, Alois Imhof, Erstfeld und Thomas Ziegler, Altdorf. 6 Jäger erreichten je 45 Mitgliedjahre und konnten in die Reihen der Freimitglieder aufgenommen werden. Es sind dies Xaver Furrer , Amsteg, Hans Gasser, Altdorf, Gottlieb Kieliger, Bristen, Richard Tresch, Amsteg, Kurt Weber, Erstfeld und Ernst Zgraggen, Göschenen. Peter Zenklusen überbrachte die Grussworte von Jagd Schweiz. Er erläuterte in kurzen Worten die aktuellen Baustellen im Dachverband und animierte die Urner Jäger, am attraktiven Hegepreiswettbewerb des Dachverbandes erneut mitzumachen. Das obligate Schlusswort gehörte traditionell Sicherheitsdirektor Beat Arnold. Er bedankte sich im Namen der Urner Regierung für das Geleistete im Urner Jägerverein. Beat Arnold gratulierte Res Gnos und der ganzen Arbeitsgruppe Gemsbejagungskonzept für das sachliche und fundamentierte Erarbeiten einer neuen Variante Gemsbejagung, die beiden vorgeschlagenen Varianten werden nun in der Jagverwaltung ausdiskutiert. In Sachen Grossraubwild bestätigte er, dass aktuell die Regelungen in Bern überarbeitet werden, darum macht es im jetzigen Zeitpunkt keinen Sinn einzugreifen. Weiter gratulierte er auch dem Redaktionsteam „Dr Urner Jeger“ für die interessanten Beiträge und zitierte zum Schluss eine interessante Stelle daraus „ Jagd ist nicht nur Beute machen, sondern regulieren und hegen. Das Wild ist nicht für den Jäger da, sondern der hegende Jäger für das Wild“. Die nächste Generalversammlung des Urner Jägervereins organisieren die Bristner Jäger.

Verbandspräsident Bruno Planzer (links) gratuliert Alois Imhof zu 25 Jahren Mitgliedschaft im Urner Jägerverein.

Die Jagdhornbläsergruppe Bärgarvä sorgte für den musikalischen Auftakt zur 108. GV des Urner Jägervereins.

Sicherheitsdirektor Beat Arnold
lobte die attraktive
Vereinszeitschrift „dr Urner Jeger“.

Roger Nager freute sich, die Besonderheiten von Andermatt zu präsentieren.

Peter Zenklusen überbrachte die Grüsse des Dachverbandes Jagd Schweiz.

Reduktionsabschuss Steinwild

Über die Zuteilung Reduktionsabschuss Steinwild orientierte Jagdverwalter Josef Walker. Seit 1995 sind in den verschiedenen Kolonien 443 Tiere (223 Böcke/220 Geissen) eliminiert worden. Für 2014 war vorgesehen, 42 Tiere zu reduzieren, 41 Tiere konnten definitiv zugeteilt werden. Folgenden Jägern konnte ein Steingeissabschuss zugeteilt werden: Andreas Zieri, Altdorf; Stefan Zurfluh, Attinghausen; Marco Baumann, Göschenen; Oskar Bachmann, Schattdorf; Falk Mahrow, Flüelen; Fabian Schuler, Altdorf; Urs Baumann, Bauen; Ramon Russi, Bristen; Martin Müller, Andermatt; Daniel Zgraggen, Schattdorf; Reto Gisler, Bürglen; Karl Arnold, Haldi; Beat Arnold, Haldi; Oswald Odermatt, Zürich; Daniel Kauz, Gurtnellen; Patrick Huber, Gurtnellen; Bernhard Baumann, Realp; Daniel Kalbermatter, Wassen; Fabian Baumann, Realp und Remo Indergand, Seedorf.
Steinbockabschüsse wurden folgenden Jägern zugeteilt: Walter Stadler, Bürglen; Paul Arnold, Schattdorf; Stefan Näf, Attinghausen; Erwin Gisler, Flüelen; Ernst Jauch, Bristen; Josef Arnold, Haldi; Markus Küttel, Schattdorf; Eugen Arnold, Haldi; Albert Walker, Wassen; Robert Huber, Unterengstringen; Hermann Gnos, Erstfeld; Hans Muoser, Schattdorf; Anton Infanger, Bauen; Anton Herger, Spiringen; Josef Gisler, Spiringen; Erich Aeschlimann, Altdorf; Alois Marty, Altdorf; Peter Indergand, Realp; Karl Baumann, Silenen; Ambros Müller, Andermatt und Heinrich Müller, Andermatt.

Jagdverwalter Josef Walker erläuterte die Jagdstatistik 2013 und die Zuteilung Reduktionsabschuss Steinwild.
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