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Jägerkandidaten meistern 1. Hürde!
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Am Montag, 7. September 2009 begann für 593 Urner Jäger die ersehnte Hochwildjagd. Alle 11 Jungjäger haben inzwischen das Prüfungs-schiessen erfolgreich absolviert. (Georg Epp) |
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Wo Wild gehegt und gepflegt wird, ist auch die Jagd nicht weit. Mit der Hochwildjagd (7.- 19. September), be-ginnen für viele Jäger die wichtigsten Tage des Jahres, für sie ist ein Leben ohne Jagd unvorstellbar. In diesem Jahr haben total 644 Jäger Patent-arten gelöst, nämlich 486 die Allge-meine Jagd, (Hoch- und Niederwild), 107 nur die Hochwildjagd, 33 nur die Niederwildjagd (12.10. – 30.11), 281 die Passjagd (22.10 – 27.02.2010) und 16 die Wasser-wildjagd (2.11.-23.12). 34 Steinwildjäger freuen sich zudem auf ein besonderes Jagd-erlebnis. |
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Feldstechger und Fernrohr hatten den ganzen Tag Hochbetrieb. Von links Wisi Herger, Edy Müller, Peter Indergand und Markus Imhof mit Schweisshund Ero.
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Berechtigt stolz über das 50. Jagdpatent, das übrigens gratis ist, sind dieses Jahr Ludwig Eller, Göschenen, Meinrad Gamma, Wassen, Robert Gamma, Wassen, Ferdinand Infanger, Isenthal, Robert Jauch, Bristen, Franz Meyer, Schattdorf, Walter Müller, Altdorf, Hans Planzer, Bürglen, Josef Stadler, Bürglen und Hans Truttmann, Seelisberg. Um die Gäms- und Rehbestände infolge des schweren Winters zu stabilisieren, hat die Jagdkommission beschlossen, die Jagd auf Gäms- und Rehgeisen zu verkürzen. So ist die Jagd auf Gämsgeissen nur noch die erste Hochwildwoche erlaubt und Rehgeissen können nur während der ersten 2 Tage der Rehjagd erlegt werden.
Alle Jungjäger bestehen das Prüfungsschiessen
Am Samstag, 22. August war ein Freudentag für die aktuellen Jungjäger. Mit dem Prüfungsschiessen feierten sie quasi Halbzeit im Jagdlehrgang. Nach kurzer Begrüssung durch Josef Walker, Jagdverwalter und Präsident der Jägerprüfungskommission stieg die Spannung in der Jagdschiessanlage Standel in Wassen. Obwohl die Trainingsmöglichkeiten sehr intensiv genutzt wurden und die Anforderungen im Training mehrfach bestätigt wurden, war eine gewisse Nervosität zu spüren. Markus Imhof, den wir während des Jagdlehrgangs begleiten, spürte die Nervosität am meisten, er machte die Sache richtig spannend.
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Im Kugelprogramm auf die Gämsscheibe (10er-Wertung) werden in sechs Schüssen 48 Punkte gefordert. Nach guten Probeschüssen patzte er, schoss zwar keine 0, hatte aber keine Chance mehr 48 Punkte zu erreichen. Nun galt es, den Puls wieder zu beruhigen, und mit aufmunternden Worten wurde auf die Nachdoppelmöglichkeit hingewiesen. Markus Imhof entschloss sich in der Zwischenzeit das Programm mit der Schrottflinte auf den 3-teiligen Kipphasen zu absolvieren. Hier gilt als erfüllt, wenn in zehn Schüssen mindestens sechs mal je 2 Klappen am Kipphasen fallen. Markus Imhof schoss ausgezeichnet, erfüllte die Anforderung gleich neun mal, sieben Schüsse waren sogar Volltreffer. Nun galt es, das Kugelprogramm zu wiederholen. Nach guten Probeschüssen begann er mit 4 x 10 und einer 9 und freute sich bereits vor dem letzten Schuss über das Erfüllen der Anforderung. Die Spannung war wieder weg und Markus brachte das Kunststück fertig, den letzten Schuss, eine 9 auf die falsche Scheibe zu pfeffern. Damit erreichte er nur 49 anstatt 58 Punkte und verlor auch 100 Franken, die sein Jagdkollege Edy Müller in Aussicht stellte, bei 58 oder mehr Punkten. Die Freude war nur leicht getrübt, denn bestanden ist bestanden und mit ihm freuten sich alle 11 Jungjäger über ein erfolgreich absolviertes Prüfungsschiessen. Das absolute Maximumergebnis in beiden Disziplinen gelang Pius Suter, Illgau. |
Am Prüfungsschiessen machte es Markus Imhof ziemlich spannend. Alle 11 Jungjäger bestanden am Schluss den ersten Teil der Jägerprüfung.
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Spät am Abend klappte es doch noch mit dem Hegeabschuss. Im Bild von links Peter Indergand und die beiden Jungjäger Edy Müller und Markus Imhof.
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Hegeabschuss, ein geniales Erlebnis
Drei Tage Wildhüterbegleitung mit Wildbeobachtung, Spurenlesen, Distanzen Schätzen und zuletzt, wenn möglich ein Hegeabschuss, sind im umfangreichen Jagdlehrgang enthalten und obligatorisch. Hier muss sich jeder Jägerkandidat selber um Termine kümmern. Kürzlich stand für die Jungjäger Markus Imhof („ds Kluser-Brosä“) und Edy Müller („Patschner“) der dritte Wildhüterbergleitungstag und damit ein eventueller Hegeabschuss auf dem Programm. Bereits um 6 Uhr früh machte sich das Quintett mit den Wildhütern Wisi Herger, Peter Indergand, den beiden Jungjägern und dem Schreibenden auf den Weg ins Fellital. Bei Hegeabschüssen wählt man in der Regel Eidgenössisches oder kantonales Jagdbanngebiet. Bereits um 7 Uhr schien der Hegeabschuss perfekt. Auf der gegenüberliegenden Seite weidete ein älteres Tier. Obwohl der Zugang in schwierigem Gelände alles andere als einfach war, entschied sich Peter Indergand und Markus Imhof auf eine möglich Abschussdistanz heranzupirschen. Dies gelang auch, aber kurz vor dem Abschuss spielte die alte Gämse seine Routine aus und verschwand aus dem Blickfeld. „Zum Abschuss fehlten mir nur gerade 2 oder 3 Sekunden“, meine anschliessend Peter Indergand. Ich dachte an ein altes Sprichwort, das heisst „in der Ruhe liegt die Kraft“ und es wäre eigentlich schade gewesen, wenn das einmalige Erlebnis bereits vorbei wäre. Ohne grosse Worte hiess es Rucksack wieder auf und weiter Richtung Treschhütte, die Feldstecher hatten von nun an Dauereinsatz. Gämsen da, Gämsen dort, aber meist an unpässlichen Orten oder keine möglichen Hegeabschüsse. An der Treschhütte vorbei landete man schlussendlich in der Banngebietshütte Bergfrieden, im Reich von Wisi Herger, verbrachte er doch kürzlich seine Ferien hier. Feiner Kaffe stand schnell bereit und mit der herannahenden Sonne reduzierte sich ein möglicher Hegeabschuss auf ein Minimum. Vor dem Znüni wollten es aber die beiden Jungjäger zusammen mit Wildhüter Peter Indergand noch einmal wissen. Wieder kam man in Abschussnähe einer Gämse, diesmal verhinderten Berggänger im letzten Moment das Vorhaben. Ich dachte wieder an mein Sprichwort und noch optimistischer zeigte sich Edy Müller. Die Sonne vertrieb mehr oder weniger alle Tiere und mit dem „Znünizmittag“ konnten sich alle Beteiligten, so auch „Ero“ - der Schweisshund von Peter Indergand ausgiebig erholen. |
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In der Ruhe liegt die Kraft ....
Inzwischen war es 18.00 Uhr, Wisi Herger entschloss sich in der Hütte zu bleiben und der Rest machte sich auf den Heimweg bereit, die Feldstecher hatten allerdings noch nicht ausgedient. Unterhalb der Treschhütte eröffnete sich eine weitere Möglichkeit, eine trockene ältere Gämsgeiss weidete in günstigem Gelände. Nun ging es blitzschnell, mit einem sauberen Schuss von Wildhüter Peter Indergand klappte der Hegeabschuss doch noch. Schweisshund „Ero“ ortete das erlegte Tier sofort und Edy Müller brachte die ca. 23 Kilogramm schwere Gämsgeiss zum Bach hinunter. Nun demonstrierte Peter Indergand fachmännisches Aufbrechen, eine Tätigkeit, die man in der Praxis viel besser erlernen kann. Richtiges Aufbrechen, Auskühlen und vor Insekten schützen, bedeutet am Schluss exzellente Wildbrettqualität. Der Erlös aus Hegeabschüssen fliesst übrigens in die Staatskasse und wird dem Wildschadenfond gutgeschrieben. Nun demonstrierte Peter Indergand korrektes Kennzeichnen mit der Abschussmarke und richtiger Eintrag in die Abschusskarte. Mit einem kräftigen Jauchzer und einem Schluck gebranntem Wasser wird das geniale Jagderlebnis vor dem Abtransport gefeiert. Für Wildhüter Peter Indergand war es Routine, für die beiden Jägerkandidaten aber auch für den Schreiberling ein erstmaliges und unvergessliches Erlebnis. Ein weiterer Schritt Richtung Jagdpatent ist getan, nächstes und letztes Ziel der Jungjäger ist die Theorieprüfung mit jagdlichem Parcour, die am 24. April 2010 über die Bühne gehen wird. Bis dahin werden in verschiedenen Theorieabenden Jagdrecht, Wild- und Vogelkunde, Jagdkunde sowie Wildschutz und Hege gebüffelt. |
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Zusammen mit Josef Walker, dem Präsidenten der Jägerprüfungskommission freuen sich die Jungjäger über die bestandene Schiessprüfung, Von links Josef Walker, Pius Püntener, Werner Infanger, Bruno Zurfluh, Josef Epp, Michael Alder, Markus Imhof, Edy Müller, Andreas Herger, Robi Wyrsch, Kurt Schuler und Pius Suter. |
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